Aktuell wird jedes Festival mit dem Stempel der Nachhaltigkeit versehen, sonst kann man es eigentlich auch nicht mehr
verantwortungsbewußt in der heutigen Zeit durchführen. So denken es Veranstalter und so wird es gemeinhin auch vermittelt und so erwähnen sie es für gewöhnlich bei jeder nur möglichen
Gelegenheit. Tue Gutes und rede darüber.
Eines von vielen großen Festivals wirbt aktuell wie andere viele damit, dass es zu 100% mit Ökostrom betrieben
wird.
Meine einfache Frage: Und was machen jetzt die anderen?
Der allgemeine Energiebedarf erhöht sich durch einen zusätzlichen Verbraucher notwendigerweise. Wer als privater Haushalt in
dem Ort der Veranstaltung seinen Bedarf nicht 100% aus Ökostrom deckt; der aktuelle grüne Energiebedarf des Festivals aber vom Netzbetreiber für das Event benötigt wird, wird seinen eigenen Strom
über eine zusätzliche Einspeisung durch ein Kohle-oder Gaskraftwerk decken müssen oder Kochen, Waschen und Staubsaugen sein lassen.
Und dort liegt der Hase im Pfeffer: Ein zusätzlicher Bedarf
kommt immer obendrauf! Die Rechnung würde nicht mal aufgehen, wenn die Sonne über Nacht scheint oder der Rest der
Leute die eigenen Leistungen um den Verbrauch des Festivals reduzieren. Alles gesagte ist Werbung, Käse oder Green-Washing, ganz wie man will?
Nur eine ganzheitliche Betrachtung würde die reellen Verbräuche sehen, und da geht es um Kilowattstunden und nicht um
die kleine Schwester des Green Washings, die Co2 Bilanz, die darüber keine Auskunft gibt.
Wie die Leute aufs Festival kommen lasse ich komplett außen vor, aber ich rechne nicht mit längeren Anreisen mit dem
Fahrrad- ohne Batterie natürlich.
Nachhaltig Arbeiten bedeutet in vielen Fällen etwas nicht oder weniger davon zu machen. Nur eingesparte Energie ist nicht verbraucht
worden.
Ein nachhaltiges Festival ist sonst so wahrscheinlich wie ein CO2-freies Feuerwerk.
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